Videostill
Inv. Nr.S-1008
KünstlerJutta Strohmaiergeb. 1966 in Tulln, Österreich
Titel

"Seattle"

Jahr2001
Technik

Projektion (digitales Bild)

Bildgröße
Auflage1/1 (+ 1 e.a.)
Signatur

zertifiziert

Kommentar

Indem ich meine Forschung vom persönlichen Raum auf architektonische Räume und dann vom gebauten Raum auf die bloße Idee von Raum und Ort ausdehnte, wurde ich mit der zeitgenössischen Theorie vertraut. Diese Installation beschäftigt sich mit den Begriffen Raum und Ort auf philosophische, aber auch politische Weise.
In dieser Installation wird ein Satellitenbild von Seattle auf den mit Sand bedeckten Boden des Ausstellungsraumes projiziert. Zu sehen sind Häuser, Straßen, die Gesamtstruktur der Stadt. Die Projektion zeigt einen empirischen Raum; Wege, Netzwerke, Arbeitsplätze, Privathäuser... die man als Ort betrachten kann.
Sobald die Besucherin die Installation betritt, wird sie selbst zur Projektionsfläche und wird mit ihrem eigenen Schatten konfrontiert, der gleichzeitig ein "Loch" in die strukturierte Landschaft der Projektion schneidet. Die Besucherin beeinflusst allein durch ihre Anwesenheit und mit jeder Bewegung das Erscheinungsbild der Installation. Jeder Schritt hinterlässt Fußspuren, die zu Unschärfen und Unebenheiten in der Projektion führen. Das projizierte Netz der Stadt wird zu einer sich ständig verändernden Landschaft. Das zentrale Moment dieser Arbeit ist folglich die Besucherin, die durch ihre physische Präsenz - mit ihrem Körper und ihrem Gewicht - die räumliche Erfahrung selbst ermöglicht.
Betritt man den Raum, in dem Jutta Strohmaier ein Satellitenbild von Seattle auf einen mit feinem Seesand bedeckten Boden projiziert hat, bewegt man sich über eine Stadtstruktur aus Straßen, Gebäuden und mäandernden Flussbetten. Jeder Schritt ist eine Vergrößerung des Bildes, und das leichte, unscharfe Wackeln des Projektors erzeugt ein Gefühl von Schwindel. Wir befinden uns innerhalb des Bildes, aber auch ein paar Lichtjahre entfernt. In seinem jüngsten Buch, Passage to Juneau, beschreibt der britisch-amerikanische Feuilletonist Jonathan Raban Seattle als "die Stadt der virtuellen Realität". Der Bruch zwischen dem Realen und dem Virtuellen ist auch in Strohmaiers Werk präsent; die Stadt ist sowohl eine Abstraktion als auch eine greifbare Landschaft.
(Sara Michaelsson, Arthall Gothenburg, 2001)

S-1008, "Seattle"
Jutta Strohmaier, "Seattle", 2001
S-1008, Videostill
© Jutta Strohmaier / Bildrecht Wien
S-1008, Installationsansicht,Urban Nature, Götheborg Arthall, 2001
Jutta Strohmaier, "Seattle", 2001
S-1008, Installationsansicht,Urban Nature, Götheborg Arthall, 2001
S-1008, Installationsansicht, Dwellan Contemporary Video Art, 2004 Kunsthalle Charlottenborg, Kopenhagen, Dänemark
Jutta Strohmaier, "Seattle", 2001
S-1008, Installationsansicht, Dwellan Contemporary Video Art, 2004 Kunsthalle Charlottenborg, Kopenhagen, Dänemark
S-1008, Installationsansicht, Dwellan Contemporary Video Art, 2004 Kunsthalle Charlottenborg, Kopenhagen, Dänemark
Jutta Strohmaier, "Seattle", 2001
S-1008, Installationsansicht, Dwellan Contemporary Video Art, 2004 Kunsthalle Charlottenborg, Kopenhagen, Dänemark
S-1008, Installationsansicht, Dwellan Contemporary Video Art, 2004 Kunsthalle Charlottenborg, Kopenhagen, Dänemark
Jutta Strohmaier, "Seattle", 2001
S-1008, Installationsansicht, Dwellan Contemporary Video Art, 2004 Kunsthalle Charlottenborg, Kopenhagen, Dänemark