"Oh, ein Phänomen!"
Pigmentdruck
rückseitig signiert, betitelt und datiert (Bleistift)
Die Vorlage zu dieser Edition stammt aus einer Serie von gefalteten und entfalteten Pigmentdrucken. Das Bild wird erst durch die Falten und der damit verbundenen Verletzung des Papiers vollständig, in dem sich die Faltung wie eine Zeichnung in das Papier einschreibt.
Die Faltung wird bei den Blättern einerseits zum Teil der Abbildung, andererseits enttarnt sie das Bild, indem sie den Träger, das Papier, als solchen sichtbar macht. Es kommt dadurch zu einer Verschränkung vom an und für sich körperlosen Bild und seinem Träger.
Caroline Heider untersucht in ihren Serien Bilder, ihre Erscheinung, Reproduktion und in weiterer Folge ihre Instrumentalisierung. Vielleicht liegt es an der Unfasslichkeit des Lichts, dass Lichtstimmungen so oft in der Geschichte als Darstellung des Schöpferischen gebraucht wurden. Die Immaterialität und Flüchtigkeit des Lichts als Naturerscheinung wurde in der Vergangenheit oft als etwas Unaussprechliches, etwas Übermächtiges empfunden, das ein fragwürdig gewordenes "Gefühl von Erhabenheit" auslösen konnte.
(ORF - Ö1)