"lightflow_coloured glass central white B"
C-Print (digital)
rükseitig am Aufkleber signiert, betitelt, datiert und nummeriert
Die Intention in den Arbeiten von Anton Kehrer ist die Sichtbarmachung des physikalischen Phänomens des Lichts. Mit dieser Farbfotografie zeigt er einen neuen Versuch, bei dem er mit auf einem Leuchttisch arrangierten farbigen Glasplatten berückend schöne Farbfelder komponiert. Durch die Überlagerung von einer gelben und einer blauen Platte entsteht zum Beispiel die grüne linke untere Ecke.
(Christoph Fuchs, 2022)
Anton Kehrers künstlerische Praxis ist im Grenzbereich von Fotografie, Malerei, Grafik und Lichtkunst anzusiedeln. Farbe und Licht als zentrale Wahrnehmungsfaktoren des menschlichen Sehens fungieren für ihn dabei als Basismaterial, das er in Gestalt von sowohl profanen Lichtquellen als auch in Details von Lichtinstallationen anderer Künstler sucht und findet. Die daraus resultierenden großformatigen, analogen Fotografien der Serie Lightflow, mit denen der Künstler in den letzten Jahren auch international hervorgetreten ist, sind mit Untergruppierungen wie Light/Borders, Monochromes und Colourfield als Beitrag zu einer erweiterten Malereidiskussion zu verstehen. Obwohl Kehrers Fotoarbeiten immer einen realen Ausgangspunkt haben, zeitigt seine Auseinandersetzung mit dem Phänomen Licht stets abstrakte Bildschöpfungen. Dabei hantiert er souverän mit dem Faktum, dass unsere gegenständlich wahrgenommene Wirklichkeit immer auch einen abstrakten Aspekt im Sinne eines "Dahinter" und "Darüberhinaus" beinhaltet. Trotz der spürbaren Referenzen gegenüber dem amerikanischen Colorfield-Painting oder der Minimal Art ist Kehrers Kunst eine absolut in unserer Zeit verankerte Weltauseinandersetzung im Sinne eines ganzheitlichen Denkens.
(Alexander Pühringer)