"Fünf Weiher 2"
Pigmentbasierter Tintenstrahldruck
rückseitig signiert, datiert und betitelt
Tief im Wald liegen die stillen Weiher; stehende, dunkle Gewässer, beschattet von umstehenden Bäumen. Nur sanft darf sich die Oberfläche kräuseln, damit die Spiegelungen sich gut abzeichnen. Die Farben verschwimmen auf den Landschaften, die im Labor um 180 Grad gedreht werden – und daher nicht mehr auf dem Kopf stehen. Schlieren und Flecken ziehen sich über die Bilder, scheinen bisweilen sogar wie mit dem Pinsel aufgetupft. Im Detail sind es geradezu abstrakte Partien, die sich erst zusammen zu einer Landschaft addieren.
(Anne Katrin Feßler, der Standard, 6.5.2018)
Hütte bereist seit Mitte der 1990er-Jahre die Welt und fotografiert vorwiegend Landschaften und Architektur. Seine Aufnahmen sind weniger an einer exakten Wiedergabe der Realität interessiert, sondern arbeiten stets an einer Verdichtung ihrer Erscheinung und lassen sich oft als fast malerische Darstellungen lesen. Jenseits des Dokumentarischen und des Narrativen versucht Hütte sein subjektives Empfinden von Naturräumen und Stadtlandschaften in Bildern einzufangen, die den Blick des Betrachters irritieren und zumeist eine eindeutige Lesbarkeit des Bildraumes verwehren. Stets mit einer Plattenkamera unterwegs hat Axel Hütte so in den vergangenen 30 Jahren auf allen Kontinenten Landschaften fotografisch zur Darstellung gebracht. Hierbei erscheint Hüttes Sicht auf die Welt derjenigen von Alexander von Humboldt eng verwandt. Es ist der nüchterne, neugierige und immer wieder verzauberte Blick eines Freundes, dessen Beobachtung die kleinsten Details berücksichtigt, ohne die größeren Strukturen aus dem Auge zu verlieren. Nur einem solchen Blick kann es gelingen, uns die Welt im Bild als Erscheinungsraum vorzustellen, der das Tatsächliche bezeugt und der dennoch zur Folie unserer Imaginationskraft werden kann.
(Daniel Marzona Galerie, Berlin)