"Ein ewig Rätsel"
Fotoemulsion auf Aquarellpapier und Renaissancegold, Handabzug
Das Werk ist eine experimentelle analoge s/w Fotografie auf Aquarellpapier. Das Aquarellpapier wurde erst partiell mit Renaissancegold, d.h. Acrylfarbe, behandelt und anschließend durch Auftragen von Silbernitrat mit dem Pinsel fotosensibilisiert.
Durch Experimente hat die Künstlerin herausgefunden, dass die Acrylfarbe im Kontakt mit der Fotoemulsion eine chemische Reaktion verursacht, die die fotosensible Schicht aufplatzen und das Gold im Untergrund wieder zum Vorschein kommen lässt. Durch das Sprühen von Wasser von links nach rechts und die künstliche Wellung des Papiers, erhält die Figur eine starke Bewegung.
In der Arbeit blickt die italienische Künstlerin von außen, auf ein Fragment deutscher Geschichte, indem sie die bekannte Darstellung Ludwig II. von Gabriel Schachinger wieder aufnimmt und neu interpretiert. Sie faszinierte, wie der viel diskutierte und unverstandene König sich anachronistisch als Großmeister des bayerischen Ritterordens des heiligen Georgs darstellte. Ludwig II. spielte hierbei mit der Konstruktion von Identität durch bildliche Darstellungen, ein Thema das Valentina Murabitos Werke durchzieht.
(Suzan Kizilirmak)