ohne Titel
Gelatinesilberabzug auf Karton
signiert am Karton
Max Baur gilt als ein bedeutender Potsdam-Fotograf des 20. Jahrhunderts. 1934 zog Baur nach Potsdam, wo er einen Verlag mit Atelier gründete. Um der Einziehung zum Volkssturm am Ende des Zweiten Weltkriegs zu entgehen, tauchte er im Herbst 1944 bei seiner Mutter in Süddeutschland unter. Nach dem Krieg kehrte er nach Potsdam zurück und gründete 1946 erneut einen Ansichtskartenverlag.
Von 1934 bis 1939 entstandenen zahlreiche Fotografien im beeindruckenden Schloss Sanssouci, die die Atmosphäre des Schlosses und des umliegenden Parks in beeindruckender Präzision und meisterlicher Sensibilität interpretieren. Die besten Aufnahmen hat Baur in einer kleinen Publikation dazu veröffentlicht. 1953 zog Baur mit der Familie von Potsdam nach Aschau im Chiemgau, verbunden mit einem wirtschaftlichen Neubeginn. 1954 gründete er dort einen Laden für Fotografie und betrieb ihn bis zu seinem Tod im Jahr 1988.
Stark durch Avantgarde und Bauhaus beeinflusst, ent wickelt Baur in seiner künstlerischen Arbeit ebenso wie in der Auftragsfotografie einen eigenen Stil, der die formalen Ausdrucksmittel späterer Fotografinnen und Fotografen vorwegnimmt. Baur wandte sich verschiedenen Genres zu, befasste sich aber besonders mit Architektur- und Industriefotografie, Sachfotografie sowie Landschaftsaufnahmen. Der besondere Reiz seiner Arbeiten liegt, neben deren außergewöhnlicher Qualität darin, dass er sich scheinbar allgegenwärtiger Ansichten widmet, so wie in dieser Aufnahme. Jede und jeder kennt den nebelverhangenen Blick durch die Stämme im Wald.
(Christoph Fuchs)