"Monuments, p.157-158"
Offsetdruck
Pierre Descamps' fotografisches, wandgebundenes und skulpturales Werk konzentriert sich weitgehend auf ein Porträt der städtischen Architektur. Sein klar definierter, geometrischer Schwerpunkt betont den Formalismus der städtischen Konstruktionen und die von Skateboardfahrern benutzten Stadtschranken. Eine zweite Auseinandersetzung zeigt jedoch, dass seine Werke eine Art Periphrase mit den Materialien darstellen und zwei gegensätzliche Kulturen konfrontieren: die Populärkultur und eine andere, elitärere, die sich auf das raffinierte Erbe der konzeptuellen Bewegungen des 20. Jahrhunderts gründet: die aseptische Bildsprache der Düsseldorfer Schule (die Bechers, Thomas Ruff, Thomas Demand) und den ausdruckslosen Einfluss des Pop (Ed Ruscha, Baldessari). Während seine Skulpturen und Fotos an minimalistische geometrische Kompositionen erinnern, haben die von ihm verwendeten Materialien und seine Art, die Werke herzustellen, ganz andere Konnotationen. Andererseits sind die Bilder von Descamps im Gegensatz zu der populären Ikonographie, die man gewöhnlich in der Skateboard-Kultur findet, aseptisch und ohne menschlichen Ausdruck. Das Zeigen von körperlicher Arbeit ohne Arbeiter, von Skateboardfahren ohne Skateboard, ohne Skater, wenn es sich um eine Praxis handelt, die ihren größten Verbündeten in den menschlichen Beziehungen hat, ist zweifellos eine Möglichkeit, eine Übung zu monumentalisieren, die auf den Straßen stattfindet, auf natürliche Weise, und die in enge Beziehung zu vielen anderen spontanen Begegnungen gesetzt werden könnte, die manchmal die Grundlagen des Etablierten erschüttern.
In dieser Serie "Denkmäler" ist es angebracht, seine Verwendung des Offsetdrucks hervorzuheben, einer Reproduktionsmethode, die der Druckkultur eigen ist. Trotz des Drucks auf minderwertigem Papier, wie es in Zeitschriften verwendet wird (wobei die Titel auf Seitenzahlen anspielen), materialisiert der Künstler das Werk in einem einzigen Exemplar, das er später selbst von Hand rahmt. Der Künstler legt auch großen Wert auf andere Fotografen, die aus den konventionellen Kunstkreisen herausgelöst sind, auf Experten, die Schlittschuhläufer bei ihrer Arbeit zeigen. Mike Blabac, Allen Ying und Michael Burnett arbeiten mit Schärfe, Licht und Blickwinkeln aus einer ganz anderen Perspektive als die oben genannten Künstler und stellen in ihren Bildern den Körper und die Ausdruckskraft in den Vordergrund. Obwohl auf den Fotos von Descamps die Figur selbst (Menschen, Autos usw.) nicht in Erscheinung tritt, bleibt der Schatten ihrer Präsenz bestehen.