"Der Rheinländer – Warum ist es am Rhein so schön?"
Gelatinesilberabzug
rückseitig betitelt, datiert und numeriert, Nachlass-Stempel von Michael Scheler autorisiert
Mit dem Rheinländer, der wie ein verschmitzter Schuljunge mit Schulranzen durch die Mittagshitze rennt, porträtiert Magnum-Fotograf Herbert List humorvoll eine Frohnatur.
Die Rheinländer gelten in Deutschland als humorvolle Frohnaturen. Fritz Langensiepen vom Amt für Rheinische Landeskunde hat über Jahrzehnte das Rheinland und dessen Menschen so wie ihrem Dialekt erfporscht. "Dabei zeigte sich, dass die Klischees, die man so vom Rheinland hat, in den allermeisten Fällen tatsächlich stimmen. Die meisten Rheinländer sind offen, tolerant, mögen die Gemeinschaft, gehen auf andere zu und reden sehr gerne und sehr viel."1 Das hat Langensiepen mit seinen Mitarbeitern empirisch beweisen können. Die Rheinländer nehmen gern "selbst auf die Schippe", gehen locker mit den Obrigkeiten um und integrieren andere Kulturen. Im rheinischen Harmoniemodell gehen der Alltag und das Besondere außerdem ganz einfach zusammen. "Durch den rheinischen Diminutiv bekommen Größen einen menschlichen und rheinländischen Touch. So wird aus dem Herrgott eben das Herrjöttsche."
(Christoph Fuchs)
1
Isabelle de Bortoli, Rheinländer sind wirklich so, Rheinische Post, 11.7.2007, https://rp-online.de/nrw/panorama/rheinlaender-sind-wirklich-so_aid-11185343 (16.1.2024)