"psychedelic nude"
Gelatinesilberabzug
Der US-amerikanische Amateurfotograf Martin H. Miller ist bekannt für seine alltags-dokumentarischen Schwarz-Weiß-Fotografien. Gegen Ende der 1960er wurde er als Mitglied der Photographic Society of America (PSA) zu einem der 50 weltweit am häufigsten ausgestellten Amateure ernannt. Millers Aktfotografien zeichnen sich durch die Verwendung von besonderen Licht- und Schattenmustern aus, die elegante Streifen auf der Haut der Modelle erzeugen. Diese Technik betont die Körperformen und verleiht den Bildern eine optisch künstlerische Dimension, die sowohl surreal Abstraktion als auch Sinnlichkeit vermittelt. Nicht ganz ohne Grund lassen sich seine Aktaufnahmen auch als Vermessung des Körpers, ähnlich wie Schichtlinien auf Landkarten sehen. Galt doch sein größtes Interesse der Kartographie, der er sich nach seiner Pensionierung als Finanzbeamter intensiv widmete.
Nachruf in der Washington Post (2005)
(Christoph Fuchs, 2024)