"Striking Worker Murdered, Mexico"
Gelatinesilberabzug
rückseitig mit Inizialien signiert, betitelt und datiert (Bleistift)
Manuel Álvarez Bravo wurde 1902 in Mexiko-Stadt geboren. Um seinen Beitrag zum Familieneinkommen beizusteuern, verließ er die Schule mit zwölf Jahren und arbeitete in einer Textilfabrik. Sowohl sein Großvater als auch sein Vater waren Amateurfotografen. Dadurch bekam Bravo früh Kontakt mit der Fotografie, die er sich durch das Experimentieren mit verschiedenen Techniken selbst beibrachte. In seiner Ethik als Fotograf prägte ihn vor allem sein Vorbild, der deutsch-mexikanische Fotograf Hugo Brehme.1
Der Arbeiterstreik in Mexiko-Stadt im Jahr 1934, bei dem es zu Todesfällen kam, war Teil einer breiteren Arbeiterunruhe im ganzen Land. Die Arbeiterbewegung war in dieser Zeit in mehrere Fraktionen gespalten, darunter die dominierende Confederación Regional Obrera Mexicana (CROM) und neuere, radikalere Organisationen. Präsident Lázaro Cárdenas, der 1934 sein Amt antrat, spielte eine Schlüsselrolle bei der Vereinigung der Gewerkschaften in der Confederación de Trabajadores de México (CTM), die einen erheblichen Einfluss auf die Arbeitspolitik hatte. Der Streik in Mexiko-Stadt, der häufig mit Spannungen zwischen Industriearbeitern, der Regierung und den Arbeitgebern zusammenhing, fand vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Not und sozialer Ungleichheit statt, die durch die Große Depression noch verschärft wurden. Die Bewegung war von gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Arbeitern und Behörden geprägt, insbesondere als die Arbeiter bessere Löhne und Arbeitsbedingungen forderten. Diese Spannungen führten zu zahlreichen Streiks, Protesten und manchmal auch zu Todesfällen, vor allem in den Arbeiterklassen, die in der Industrie und der Landwirtschaft tätig waren.2
Diese Periode von Arbeitskonflikten fiel auch mit der größeren weltweiten Welle von Arbeiterstreiks in den frühen 1930er Jahren zusammen, wie dem US-Textilstreik von 1934, der ebenfalls Gewalt und Todesopfer forderte.
(Christoph Fuchs, 2024)
Anmerkungen
1
wikipedia, de.wikipedia.org (aufgerufen 18.11.2024)
2
Encyclopedia, Mexican Labor Confederations, Encyclopedia.com (aufgerufen 18.11.2024)