"Transformation"
pigmentbasierter Tintenstrahldruck auf Hahnemühle PhotoRag
rückseitig signiert, betitelt, datiert und numerier (Bleistift)
"Ich löse alles aus dem Zusammenhang, sammle, arrangiere neu, setze lose Teile zusammen, mische Materialien und Techniken. Ich schaffe meine eigene Ordnung aus dem Chaos des Überflusses. Ich bin eine Flaneurin. Deshalb lebe ich auch in der Stadt. Ich liebe es, Menschen zu studieren, Gesichter, Gesten, Bewegungen. Die Natur gibt mir den Horizont. Sei naiv in allem, was du tust. Die Bilder sind da - man muss nur zuhören."
Miriam Tölke
Als die deutsche Fotografin Miriam Tölke zu Beginn dieses Jahrhunderts ihr Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart aufnahm, begann sie ausrangierte Dinge zu sammeln: Zeitschriften, Hefte, Bücher, Kataloge. Mit diesen Fundstücken, Papierschnipseln, losen Blättern und Fragmenten aus ihrem angesammelten Fotoarchiv begann sie, Collagen zu erstellen. Gesichter werden halbiert und mit Teilen von anderen Gesichtern und Landschaften kombiniert, die den Frieden und die Harmonie der Natur widerspiegeln. Hochglanzfotos aus Hochglanz- und Modemagazinen werden mit Bildern verschmolzen, die die hektische Anonymität ihrer geschäftigen, überfüllten Heimatstadt Berlin ausdrücken. So entstehen „spirituelle Landschaften“, die sowohl den Zeitgeist als auch Tölkes poetische Denkweise widerspiegeln.
(Jan Pieter Ekker, in: Het Parool, 14.7.2022, Amsterdam, übersetzt mit deepL)