ohne Titel
Buche
Gelatinesilberabzug
rückseitiger Studiostempel
Die Licht- und Schattenspiele der mächtigen Buche erinnern an anthropomorphe Formen. Vermutlich ist diese Aufnahme im Rahmen der Serie Bäume. Photographien schöner und merkwürdiger Beispiele aus deutschen Landen von Albert Renger-Patzsch entstanden, hat es aber dann nicht in das 1962 erschienene Buch mit den 65 ausgewählten Bäumen geschafft. Zu einer sehr ähnlichen Buchengestalt auf Tafel 15 steht geschrieben: "Bemerkenswert sind die Gegensätze, unter denen die Teile eines Baumes leben müssen. Der Wipfel taucht in hellstes Sonnenlicht; doch nur ein Bruchteil davon gelangt ins Innere der Krone, wo die Blätter viel weicher und zarter sind. Der Stamm aber steht im schattigen, kühlen, feuchten Innenraum des Waldes, oder wird beim freistehenden Baum von einer großen Krone beschattet. Die Wurzeln endlich stoßen in kalte Tiefen vor, wo der Wechsel von Tag und Nacht, von Sommer und Winter nicht mehr spürbar ist. Zwischen diesen Gegensätzen aber webt sich ein einheitliches Lebensgefüge." dendrologische Erläuterung von Wolfgang Haber.
(Christoph Fuchs)