aus der Serie
"6|44 – 5|45"
Ungarisch-Jüdische ZwangsarbeiterInnen
Ein topo|foto|grafisches Projekt
Nr. 21, Gunskirchen
C-Print
betitelt, datiert und nummeriert auf rückseitigem Etikett
Gunskirchen, Areal des Lagers Hochholz
Aus der 21-teiligen Edition (S-0672 bis S-0693) aus dem Projekt "6|44 – 5|45 Ungarisch- Jüdische ZwangsarbeiterInnen". Zum Projekt erschien auch ein Künstlerbuch; erhältlich bei Maria Theresia Litschauer (www.mt-litschauer.at).
Von rund 15000 ungarischen Jüdinnen und Juden, die im Juni 1944 zur Kompensation des eklatanten Arbeitskräftemangels nach Österreich (Durchgangslager Straßhof) deportiert worden waren – erfolgreiche Verhandlungen eines jüdisches Rettungskomitees hatten sie von den Deportationen nach Auschwitz, die nach dem Einmarsch deutscher Truppen in Ungarn im März unter Leitung von Eichmann einsetzten, ausgenommen –, wurden etwa 1200 in das Waldviertel transferiert, wo sie in 31 Wirtschaftsbetrieben zwischen Juni 1944 und April 1945 Zwangsarbeit zu leisten hatten.
Das vorliegende Portfolio umfasst eine für die verschiedenen Wirtschaftsbereiche repräsentative Auswahl einer 2005 erarbeiteten Serie von Landschafts- und Architekturfotos, die auf Orte der Zwangsarbeit verweisen sowie auf den Ort der Ankunft der Deportierten, Straßhof, und die letzten Orte der vor den vorrückenden sowjetischen Truppen 'evakuierten' jüdischen ZwangsarbeiterInnen, Mauthausen, Gunskirchen und Theresienstadt.
(Maria Theresia Litschauer)
Durch die unprätentiöse Gestaltung ihrer Bilder wird beim Betrachter das Gefühl von Ruhe und distanzierter Idylle hervorgerufen, das in eklatantem Gegensatz zum eigentlichen Inhalt dieser Arbeit steht. Diese ungeheuere Diskrepanz beschreibt in eindrucksvoller Weise österreichische Verdrängungsmechanismen.
(Fritz Simak)