"Objekt / 19 "
C-Print (Thermografie)
Bei den thermografischen Arbeiten werden nicht die Lichtwellen von der Kamera aufgezeichnet, sondern Wärmedifferenzen, die von Sensoren aufgefangen und digital übertragen werden. Die Räumlichkeiten entziehen sich durch die unscharfen Wärmewellen. Viele der aufgezeichneten Objekte waren zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht mehr anwesend. Das was sie zeigen sind Anwesenheit von etwas Abwesenden. Diese hinterbliebenen Wärmespuren werden in Zeitdifferenzen bis zu 3-15 Minuten nach verlassen des Schauplatzes aufgenommen. Das Resultat von Zeit als Lichtwärme erlaubt so mit einem anderen und größeren Zeitfenster zu arbeiten. Dabei bedeutet die thermografische Bildgewinnung referentielle Sichtbarmachung von etwas Unsichtbarem.
Mit meinen Arbeiten versuche ich in der Imagination bei dem Betrachter Zonen unbewusster Erinnerung zu berühren. Die Bilder entstehen beim Betrachter. Sie kennen die Bilder aus Erinnerungen und machen sie sich selbst scharf.
Wir sehen was wir fühlen.
(Stephan Reusse)