"Mutterschaft"
Video (VHS), Farbe, Ton, 23 sec, loop
"Viele meiner Arbeiten handeln von Manipulation. Wer oder was manipuliert, bleibt dabei fast immer außerhalb des Bildfeldes. Die Machtmechanismen, die ein Individuum heute beeinflussen oder lenken, werden immer feiner und unsichtbarer" (Anna Jermolaewa). Das kurze Video Mutterschaft ist ein so eindringliches wie idiosynkratisches Beispiel für das Ungleichgewicht von Liebe und Zuneigung, Macht und Ohnmacht, Abhängigkeit und Manipulation. Die Hündin, an deren Zitzen gierig Welpen saugen, wendet ihre Aufmerksamkeit der sie streichelnden Hand eines Mannes zu, dessen Identität unbestimmt bleibt, weil sein Gesicht nicht zu sehen ist. Ebenso außerhalb des Bildfeldes, jenseits des Fokus des Betrachters, befindet sich die Tischrunde, auf deren Konversation sich der Mann konzentriert.
(Alexandra Hennig)